„Dirigent Franz Bader“ & Exklusiv Interview“ Augsburg
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Schlagzeilen von „Dirigent Franz Bader“ im Exklusiv Interview“ Augsburg
Franz Bader
Hallo, Herr Bader.
Grüß Sie, Frau Panhans.
Hallo. Hallo. Vielen Dank für Ihren Besuch.
„Herzlich gerne.
Schön, dass Sie sich die Zeit genommen haben heute für unser Interview, ich habe ganz tolle Fragen mitgebracht.“
Ich bin neugierig.
„Herr Bader, wie lange sind Sie denn schon Dirigent?“
35 Jahre.
„Wie hat sich das denn zugetragen, dass Sie Dirigent geworden sind?“
Ich habe nach dem Abitur Musik studiert und war zuerst Orchestermusiker, Hornist und während dieser Zeit
habe ich immer schon kleinere Ensembles geleitet.
Ja, und eines Tages habe ich eine Anfrage gekriegt
von einem großen Musikverein und Musikschule,
ob mich das interessieren würde, weil es hier in der Nähe war,
habe ich mir das angeschaut und bin aus dem Orchester raus und habe auf der Schiene weitergearbeitet.
„Wie war das so in den Anfängen?“
Entspannt. Im Orchester muss man halt doch immer Leistungsspitze bringen, ob es Aufnahmen sind oder Konzert,
es geht ja immer, immer dahin. Und das war plötzlich eine ganz andere Arbeit mit Jugendlichen zu arbeiten und mit Laien.
Das ist ein entspannteres Arbeiten, weil auch von den Laien Musikern oft mehr Begeisterung entgegenkommt während der Probe.
Im Berufsorchester, das ist halt der Dienst, den man macht. Der kann mal besser oder weniger gut sein.
Aber die Leute, die das als Laien machen, freuen sich ja meistens schon die ganze Woche darauf, dass wieder Probe ist.
Am Freitagabend zum Beispiel und kommen dann gerne her, weil sie auch ihre Freunde treffen und
das ist ein ganz anderes Arbeiten.
„Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Und Sie haben es so ein bisschen ein Faible für Filmmusik habe ich so vernommen?“
Es ging eigentlich los mit dem Jugendorchester, das ich damals hatte. In der Zeit habe ich mal eine Konzertkritik gelesen,
von einer Streicherin, Geige. Sie hat in München ein Konzert gehabt und hat als Zugabe ein Stück aus einem Videospiel gespielt.
Und mir war diese Musik damals vollkommen fremd. Und ich bin dann, weil der Titel von der Zugabe auch drin stand,
auf Google und YouTube und habe nachgeschaut, was das denn wäre. Und da stand diese tolle Musik.
Das ist wie Filmmusik.
Die kenne ich nicht und dann bin ich in die nächste Orchesterprobe gegangen, bei den jungen Leuten und habe
dort nachgefragt,
der Titel war damals Assassin’s Creed, so hieß das Videospiel.
Wer kennt das von euch?
Und von den 60 Musikern, die da saßen, gingen fast alle Hände hoch. Es waren alles junge Leute.
Wer kennt diese Spiele?
Die Mädels sagten: Ja, toll und sie das auch spielen, und dann schreien die Trompeten von hinten:
So was wollen wir auch spielen!
„Toll!“
Ja, wenn Ihr das macht, ich schaue mal, wie man sie herkriegt.
Ja und dann habe ich versucht, über die Verlage, die ich alle kenne und auch im Internet zu suchen.
Das Ergebnis war, das es gibt kein Notenmaterial gibt.
Dann bin ich wieder in die nächste Probe und habe gesagt:
„Ich muss euch leider enttäuschen, es gibt kein Material, ich bekomme es nirgendwoher. Ich schreibe aber die Studios noch an!“
„Ja.“
Die Studios, die diese Videospiele produzieren, es waren ca. 30 Stück, die ich alle rausgesucht habe.
Und von diesen 30 Schreiben kamen zwei Antworten.
„Ja?“
„So was können wir leider nicht herausgeben.“
„Oh Gott.“
Die Enttäuschung war groß und ich habe gedacht, weil ich schon immer für die Jugendlichen arrangiert habe,
ich versuche mal diese Videospiele, ich suche etwas Einfaches raus, das von der Aufnahme abzuhören und
aufzuschreiben,
von dem, was gespielt wird. Das habe ich dann gemacht und irgendwann war ein Stück fertig und
dann sagten wir:
„Wir machen wir jetzt ein Konzert“
Ja, das war damals. Ich weiß nicht, vielleicht kennen Sie noch eines der ersten Videospiele?
Die Kinder und viele Erwachsene hatten auf dem Smartphone. „Angry Birds“ hieß das.
„Ja, das kenne ich.“
Also Schweinchen und Vögel, die aufeinander schießen. Und das haben wir im Konzert gemacht. Und das kam super an!
„Klasse!“
Ich habe dann auch Lust gekriegt und suchte dann noch ein zweites raus.
Dann kamen Ferien und ich hatte wieder Zeit gehabt. Die Ferien waren vorbei und ich hatte schon drei Stücke gehabt.
Es war wieder Orchestermusik, ich fragte:
„Hättet Ihr Interesse, ein ganzes Konzert zu machen, bestehend nur aus Videospielmusik?“
„Ja, das wäre toll!“
Ich musste natürlich die Vorstandschaft, da waren vier ältere Herrschaften drin, überzeugen und habe gesagt,
das und das könnte ich anbieten.
Bei vielen Videospielen ist eine Code dabei. Dann sagte einer der Studenten, dass er in Augsburg an der Uni
im Chor singt und würde seinen Chorleiter fragen, ob die Interesse hätten?
Er hat mich am nächsten Tag gleich angerufen und gesagt: „Tolle Sache, er kennt zwar die Videospielmusik nicht,
aber eine Uni ist ja dafür da, um etwas Neues ausprobieren.“
Okay. Und dann haben wir versucht, zusammen etwas auf die Beine zu stellen. Es waren Semesterferien und
als der Chorleiter
die erste Chorprobe hatte mit dem Uni Chore ruft er mich abends nach der Probe an und sagt:
„So eine Begeisterung und Mitmach- Aktivität hat er noch gar nicht gehabt in den 15 Jahren, in denen er den Uni Chore leitet“
„Schön!“
Ja, und dann haben wir das erste Konzert damit in der Uni in Augsburg gemacht.
Der Saal war ausverkauft, bevor überhaupt der Verkauf losging, weil alle Stunden untereinander die Tickets
verscherbelt haben.
So ging es los.
Dann habe ich mit meinem Jugendorchster das in Nubien wo er stationiert ist, das auch gemacht, und dachte bei mir,
wenn das so gut ankommt, dann kann ich das auch mit professionellen Orchestern auch machen.
Ich dachte mir:
„Das riskier ich, habe das Symphonie Orchester engagiert und bin nach Leipzig, Dresden und Augsburg und habe die Konzerte gemacht.“
Da ist ein Konzertveranstalter auf mich aufmerksam geworden. Er sagte: „Komm nach München zu uns ins Büro und
schauen wir, was wir miteinander machen können“
So ging der Kontakt zum Konzertveranstalter los. Das war in der Zeit, wo gerade die 4. oder 5. Staffel von
von JBO – so hieß der amerikanische Streaming Dienst. – in Sky usw. gesendet wurden. Es war spürbar,
dass diese Serien einen riesigen Hype machen werden.
Ich habe das dann genauso wieder gemacht und die Musik von der Aufnahme runter gehört und versucht ein
Konzertprogramm zusammenzustellen. Nach ca. einem halben Jahr habe ich ihn angerufen und gesagt:
„Das wird nichts, die Musik ist so zäh, die Leute schlafen ja ein im Konzert.“
Aber ich warte auf die nächste Staffel, was da noch kommt und was ich da verwenden könnte.
In dieser Zeit bekam ich eine Werbung, das ein deutscher, der in USA eine Konzert Tour macht, mit dieser Musik.
Ich bin nach Philadelphia geflogen und habe mir das angehört.
Da habe ich gesehen, dass er fast die gleichen Stücke
rausgesucht hat, die ich jetzt für mich vorgesehen hatte.
Nur hat er noch mehr Trommeln dazu unterlegt.
So japanische große Taiko-Trommeln.
Und das hat das Ganze aufgepeppt. Ich habe dann das Ganze übernommen und ein halbes Jahr später mit dem
Konzertveranstalter gesprochen:
„Ich habe ein Programm“
„Ja, machen wir“ war die Antwort. Es dauerte ungefähr vier bis fünf Wochen, dann sagte er:
„Das erste ist in Nürnberg, in der Meistersingerhalle“
Und da probieren wir es. Und hat im gleichen Jahr noch Berlin, München noch ein paar Orte dazu gebucht.
Ja, und wie das erste Konzert in der Meistersingerhalle war, kam er In der Pause schon an.
„Das funktioniert“ Nächstes Jahr machen wir Dutzende Konzerte, so und so! So ging das los mit der Filmmusik
und im Laufe der Zeit
ist das immer mehr geworden. Und dann bis zur Pandemie.
Dann gab es natürlich einen Nackenschlag und jetzt,
so nach drei, vier Jahren, läuft es langsam wieder an.
„Und sagen Sie. „Game of Thrones“ ist so Ihr Steckenpferd, oder?“
Nee, das war einfach so der erste Einstieg und so. Ich habe die Serie selber nur in Bruchstücken gesehen, dort
wo immer die
Musik Ausschnitte dabei waren. Aber die Musik ist schon toll, da kann man schon was draus machen. Ja, so.
„Und spielen Sie auch Disney Musik?“
Die Konzerte im Januar konnten leider nicht stattfinden.
Ja, das mache ich auch. Es sind zwei Solisten dabei, eine Männer- und eine Frauenstimme.
Frozen, und ein super schönes Disney Programm.
„Sie waren doch im August im Rosenhof, richtig?!“
Im Brunnenhof, waren John William und Hans Zimmer Programm.
Da hat es ganz „schön“ geregnet.“
Ja, wir waren ja unter Dach „Gott sei Dank“, weil die Instrumente keinen Regen verkraften könnten.
Die Leute im Publikum waren mit ihren Regenumhängen ganz tapfer bis zum Schluss da gesessen.
„Sommernacht der Filmmusik“ (Link zum Konzert)
„Die Stimmung war grandios, ich war ja auch da, habe Aufnahmen gemacht und habe geschrieben.
Also das war sensationell was Sie mit dem Orchester an diesem Abend abgeliefert haben.“
Dankeschön 🙂
„Gerne. War es eigentlich sehr laut unter der Dachplane unter dem Bühnendach, als der Regen da so stark herunter
geprasselt ist?“
Man hat es schon gehört, aber ich bin auf etwas anderes konzentriert, ich bekomme da nichts mit.
Toll! Sensationell!
Was ist Ihr Lieblingsgenre?
Orchestermusik im allgemeinen, das kann auch klassische Musik sein, also Bruckner, Mahler oder Beethoven
Symphonien sind.
Dieses Mitjier, dieser Orchesterklang spricht mich an und unter anderem ist natürlich Videospielmusik oder
Filmspielmusik. Mit diesem Werkzeug eine schöne Sache.
Und bei Filmmusik ist es ebenso, es spricht viele Leute inzwischen an, die die Filme kennen und dann auch die
Musik gerne hören.
Die Musik lässt das ganz überhaupt erst zum Leben erwecken.
Es gibt viele Filme, die gut sind, aber richtig berühmt sind durch die Musik geworden. Und auch wenn der Film
nicht mehr oder lange nicht mehr in den Kinos lief, die Musik hat sich immer erhalten.
Ein typisches Beispiel ist
Den ersten Film gab es, als ich ein junger Student war, und jetzt gibt es Land auf, Land ab auf der ganzen Welt
Konzerte mit Star Wars Musik. Das ist ein ganz berühmtes Beispiel, der Komponist war ca. über 50 mal für einen
Oscar nominiert, also unwahrscheinlich toll.
„Wahnsinn“
„Das Raumschiff würde auch nicht fliegen ohne diese Musik“
„Herr Bader, sind Sie in einer musikalischen Familie aufgewachsen?“
Ja und nein. Also in meiner Familie ist immer Musik gemacht worden, aber nicht professionell.
Meine Mutter hat Gitarre gespielt und Akkordeon, mein Großvater mütterlicherseits hat Cello gespielt,
mein Urgroßvater hat Zitter gespielt, also soweit ich jetzt zurückdenken kann, waren immer Musikinstrumente im Haus.
Ich selber bin in einem Internat groß geworden, weil meine Eltern ein hatten Geschäft und einfach wenig Zeit und sagten.
„Da ist er besser aufgehoben“
Da gab es ein Blasorchester und es ist viel Musik gemacht worden und so bin ich reingerutscht.
„Sagenhaft, sagenhaft“
„Ja, wäre es anders gewesen, hätten Sie vielleicht eine anderen Beruf ergriffen?!“
„Möglicherweise?“
Ich hatte noch den Plan B gehabt, die Architektur.
Und das war so. Wenn man Musik studieren wollte, musste man eine Aufnahmeprüfung machen.
Für die Architektur hat man damals den Numerus Clausus gebraucht.
Als das Abitur rum war, habe ich den Numerus Clausus geschafft. Ich dachte mir, was mache ich jetzt?
Damals gab es noch die Bundeswehr und ich konnte meinen Wehrdienst in einem Musikchor ableisten.
Ich habe damals vorgespielt und das war schon ein relativ angenehmer Bundeswehrdienst.
Was mache ich nach der Bundeswehr, was nach dem Studium?
Da war meine Überlegung: Wenn ich Architektur anfange, wo ich für einen Studienplatz beworben und auch zugesagt
bekommen hatte, wenn ich merke, dass mir die Musik mehr liegt als die Architektur – ist es wahrscheinlich mit der Musik
vorbei, weil ich nach einem Jahr mit wenig oder kaum Übung die Aufnahme Prüfung nicht mehr schaffe.
Darum dachte ich, ich mache das anders herum, ich mache zuerst Musik, schau ob ich die Aufnahmeprüfung schaffe
und wenn das
doch nicht das richtige für mich ist, dann muss ich mit dem Notendurchschnitt, den ich habe, immer anfangen.
Und so habe ich das gemacht und bin doch bei der Musik geblieben.
„Super, super, da sind wir alles sehr glücklich darüber, dass Sie das so gemacht haben!“
„Mit wie vielen verschiedenen Orchestern haben Sie schon zusammengearbeitet?
Vielleicht ein Dozent oder so. Wobei es so ist, das diese Orchester jetzt für diese Filmmusik und Videospiel Konzerte,
die engagiert ein Veranstalter, dann ist es so, oft kommen die aus Prag, sind immer wieder anders zusammengestellt,
aber wenn man das ein paar Jahre macht, dann trifft man immer wieder die gleichen Leute.
Da kenne ich welche, die von Anfang an schon beim ersten Konzert dabei waren und jetzt immer wieder mal
mit dabei sind. Eine ganz übliche Fluktuation halt.
„Sind Sie denn auch schon einmal auf Tour gewesen, weltweit?“
„Nein, das nicht, „nur“ bis Österreich habe ich es geschafft.“
„Das ist doch schön, das ist toll!“
Das liegt an den Veranstaltern, weil jetzt ein Orchester nach Übersee zu schippern, ist sehr teuer. Der Flug für 50 Leute
und Übernachtungen, das kann man als privatwirtschaftlicher Unternehmer mit den Ticketpreisen nicht mehr reinholen.
Wenn ich Orchesterkonzerte besuche, von Städtischen oder Staatlichen Orchestern, die sind subventioniert,
die haben verhältnismäßig günstige Ticketpreise und müssen oft aber nur 20 bis 30% der Kosten über die
Ticketpreise einspielen, da ist es ganz anders.
Ein privatwirtschaftlicher muss 100% einspielen und noch ein bisschen mehr, denn man macht es ja, um etwas zu verdienen.
„Ja, das stimmt. Der wirtschaftliche Aspekt ist natürlich schon ein großer Aspekt.“
Und deshalb ist es jetzt nach der Pandemie schwierig, dass das ganze finanziert werden muss.
Da geht die Schere auseinander mit den Ticketpreisen und was können sich die Leute noch leisten. Das ist grad schwierig.
„Ja, das ist richtig“
„Herr Baden, haben Sie Kinder?“
Ja, zwei Töchter.
Und eine davon hat auch Musik gewählt, die ist Sängerin geworden.
„Toll, toll!“
„Sie ist jetzt gerade in Erfurt, also auf jeden Fall für die Musik unterwegs, ich weiß nicht, wo sie sich im
Moment gerade aufhält.“
Und hat Ihre Tochter auch schon zusammen mit Ihnen auf der Bühne gestanden?
Ja, da war sie 16 Jahre und wir haben unser erstes gemeinsames Konzert bei uns in Leipzig im Gewandhaus gemacht,
mit Videospielmusik, da ist sie das erste Mal aufgetreten.
„Toll, toll!“
„Wenn Sie auf die Bühne gehen, haben Sie Lampenfieber?“
Als Dirigent nicht. Eher nicht, das ist eher eine freudige Erwartung.
Man kommt rein und das Orchester achtet auf einen, die Besucher warten auf einen, also da ist nicht so
die Fluchtgefahr. Ne, es ist eine schöne Situation.
„Und haben Sie ein Ritual, das Sie so pflegen, bevor Sie auf die Bühne gehen? Vielleicht so die Stunde vorher –
wie Sie sich vorbereiten“
20 Min. Hinlegen. So ungefähr eine Stunde vorher, damit ich wirklich frisch bin. Weil oft ist es ja so,
man ist unterwegs für ein, zwei Tage bis zum Konzert und dann hat man Nachmittags proben noch und das
ist schon auch anstrengend und zuerst die Reise und dann tut es mir immer ganz gut und tue mich ein bisschen
hinlegen in meinem Dirigentenzimmer. In manchen ist ein Sofa vorhanden, das nutze ich dann gerne aus.
„Da haben Sie recht!“
„Und was war bisher so Ihr größtes musikalisches Ereignis?“
Eigentlich sind alle diese Orchesterkonzerte schön und groß, weil Sie. Müssen ja denken, es sind etwa 50 – 60 Musiker
und dann ist oft ein Chor mit 100 oder mehr Leuten auf der Bühne. Und wenn es der Chor der Uni Augsburg ist,
der schon sehr oft dabei war, das ist dann natürlich schon ein sehr schönes Bild, wenn man da davor steht.
Und alle warten darauf, was man gibt.
„Oh, das ist aufregend! „Das wusste ich gar nicht, dass das dann so viele Leute auf der Bühne sind!“
Teilweise, teilweise, Orchester wie z. B. Im Brunnenhof, als Sie da waren, waren wir ca. 55 Musiker ohne Chor,
weil die Bühne natürlich begrenzt ist.
„Also, das hätte ich so geschätzt, ich habe nicht gezählt, aber so 35 – 40 Leute könnten das schon sein.“
Ja, 55 waren wir.
„Toll und wirklich sensationell“
„Was ist Ihr Lieblingsstück, Herr Bader?“
Immer das, was gerade als nächstes dran kommt. Gelächter.
Kann man nicht sagen, alles hat seinen Reiz und manches Mal ist schon eines dabei, wo man sagt:
„Des ist jetzt a bisserl spröder, oder das liegt mir net so.“ Aber es gibt viele Häuser, da kann man darin aufgehen.
„Herr Bader, was wünschen Sie sich denn von den Menschen da draußen?“
„Sind sie sehr aufgeschlossen, oder dürfte die Jugend da schon einmal ein bisschen öfter in die klassische Musik reinschauen.?“
Was meinen Sie?
Also das Publikum, das in Filmmusik Konzerte geht, oder in Videospiel Konzerte, ist eh schon jünger, als wenn
ich jetzt nur ins Abonnement von einem Staatlichen Orchester gehe. Wobei es auch da inzwischen Tendenzen gibt,
die Orchester tun ja auch viel für die Jugend durch vergünstigte Tickets usw. um die Leute dann auch an
klassische Musik heran zu führen. Und war so ein Konzert besucht hat, da ist schon eine Begeisterung da,
nur die Schwierigkeit ist, die Leute überhaupt über die Schwelle zu kriegen.
Und ein Konzert zu besuchen, ein klassisches Konzert, weil das eine Welt ist, die viele noch gar nie kennengelernt
haben. So live Musik, die gehen alle zu Taylor Swift, oder zu irgend einer Rockband, das ist auch live, da läuft halt
vieles über den Showeffekt und was auf der Bühne sonst noch passiert,
oder Rammstein, das ist ja etwas ganz anderes und wenn dann da nur Musiker da sitzen und mit ihrem
Blasinstrument oder Streichinstrument und dann auch noch im schwarzen Anzug, da ist kein Showeffekt da,
da kann nur die Musik eigentlich überzeugen.
Und den einen spricht es an und den anderen halt nicht.
Aber ich habe es schon erlebt, junge Leute, die das erste Mal in einem Konzert waren, sagen:
„Ich habe gar nicht gewusst, dass es so toll ist und geht dann wieder einmal in ein solches Konzert.“
„Stimmt, also die Musik erzählt manches Mal sehr viel, da spielt sich ein absolutes Drama ab und ich frage mich,
was ist die Geschichte dahinter ist.“
Wenn es die Musik dahinter ist, dann verbinden die Leute natürlich die Bilder aus dem Film damit. Aber bei Musik,
die jetzt nicht aus dem Film ist oder aus dem Videospiel sondern einfach die Symphonische, die Orchestermusik,
da entsteht ja bei jedem ein anderes Bild im Kopf.
„Ja, das stimmt. Also ich finde das super interessant!“
„Meine Damen und Herren, gehen Sie einmal in ein klassisches Konzert, Sie werden sehr positiv überrascht sein!
„Es ist absolut zu empfehlen.“
„Wie verbringen Sie denn gerne Ihre Freizeit?“
Mit Musik. Gelächter.
Oder am Haus. Ich wohne ja in einem alten Haus, da gibt es immer wieder Baustellen.
„Und Hobbygärtnerei?“ „Weil ich habe gesehen, Sie haben einen schönen Garten hinter ihrem Haus.“
Ja. Sagen wir es mal so, früher hatte ich mehr Tomaten als jetzt sagen wir es mal so, ein Zwetschgenbaum ist
und ein Birnbaum, aber ein aktiver Gärtner bin ich nicht.
„Was haben Sie denn für einen guten Rat für unsere Zuschauer und Zuhörer da draußen, so aus dem Herzen heraus,
was möchten Sie den Menschen gerne mit auf den Weg geben?“
Sich einfach auf neue Erfahrungen einlassen, die neue Erfahrung kann eben auch Musik sein die man sonst nicht kennt,
mal im Radio oder im Spotify läuft natürlich die Playlist, die man sich selbst wünscht und ist ja durch die KI,
die im Hintergrund läuft, schon festgelegt und man kommt aus der Blase oft ganz schwierig mehr heraus.
Sondern einfach einmal etwas ganz anderes ausprobieren und schauen ob einem das auch vielleicht ein neues
Erlebnis geben kann. Und wenn es kein Erlebnis geben kann, dann war es ein Versuch wert und es ist nichts passiert.
„Also aufgeschlossen sein für neues.“
Aufgeschlossen sein, ja genau.
„Das sage ich auch immer, das finde ich ist der allerbeste Rat, wenn man offen ist und sich auch an Sachen heran traut,
auch wenn man sie noch nicht kennt.“
„Vielen herzlichen Dank für das schöne Interview und ich habe mich sehr gefreut, dass wir heute die Zeit gefunden haben,
hier zusammen zu sitzen und dieses schöne Interview zu führen.“
Das Vergnügen war ganz meinerseits.
„Vielen herzlichen Dank Herr Bader.“
Frau Panhans, Dankeschön 🙂
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