Hallo Herr Steinberg, wie geht’s Ihnen?
Ja ausgezeichnet, wie soll’s mir schlecht gehen wir, haben ja noch nicht mal Halbzeit. Es muss mir gut gehen,
noch immer bin ich zufrieden. Bin zufrieden, alles gut.
Herr Steinberg, heute ist ja, glaube ich, der wildeste Tag der Wiesn überhaupt?!
Es ist nicht der wichtigste Tag für mich. Für mich ist natürlich jeder Tag wichtig, aber es ist der stärkste Tag.
Der Mittlere Samstag ist seit Jahrzehnten immer der Tag, wo immer am meisten los ist, wo die meisten Leute halt Zeit
haben und aufs Oktoberfest gehen.
Wie lange gibt es die Familientradition mit ihrem Festzelt schon?
Für uns, für meine Familie ?
Meine Frau und ich waren 1980 zum ersten Mal auf der Wiesn. Das heißt, ich war eigentlich schon 1970 das erste Mal
auf der Wiesn. Damals gab es die Firma Wienerwald noch, die hatten auch ein Zelt, das ich zehn Jahre lang geführt habe
und jetzt seit 1980 führen wir das Hofbräu Zelt, das zu den großen Zelten zählt.
Bei euch ist es ja ganz besonders gemütlich und ihr habt ja auch ganz viele Hopfendolden aufgehängt. Das riecht so gut.
Das war damals vor ungefähr 40 Jahren, in etwa, ist es her, das war meine Idee. Wir wollten ein bisschen Natur ins Zelt bringen
und nicht nur künstliche Fahnen und so weiter, sondern eben Natur und was passt besser zusammen, als Hopfen und Bier?!
Da habe ich mir einen Hopfenbauern gesucht aus der Hallertau.
Der lässt jedes Jahr 1200 Reben am Feld stehen und die werden dann eine Woche vor dem Oktoberfest abgeschnitten,
oder abgeholzt sage mal ich jetzt mal, nach München gefahren und werden dann ein Wochenende bevor die Wiesn
beginnt hier bei uns aufgehängt.
Also 1200 Reben, ein ganzes Hopfenfeld ist es eigentlich, das hier im Zelt hängt.
Wow, das ist echt toll, das ist eine super schöne Idee.
Es ist Natur, es ist Hopfen. Es ist Natur, heute riecht man es nicht mehr und die ersten 3-4 Tage riecht das ganze Zeit
nach dem Hopfen.
Es lässt natürlich dann nach, der Hopfen ist auch imprägniert worden, dass er feuerfest ist. Das ist ja auch wichtig,
dass nicht irgendetwas passieren kann, das wird ja trockener mit der Zeit.
Ja, Sicherheit ist wichtig.
Es kann so nichts passieren und es ist auch genehmigt. So machen wir das halt jetzt.
Wundervoll, absolut wundervoll.
Herr Steinberg, was sind Ihre Highlights auf der Wiesn? Ist das Schönste für Sie?
Wenn ich jetzt darüber nachdenke, könnte ich wahrscheinlich ein halbes Buch schreiben, aber es gibt natürlich zwei Highlights,
das ist der erste Tag eines Oktoberfestes und der letzte Tag.
Der erste Tag, wenn sie mit der Kutsche, sind sie durch die ganze Stadt gefahren. Die Menschen haben ihnen zugejubelt
und bei schönem Wetter freuen sich alle aufs Oktoberfest und sie kommen dann am Zelt an, steigen aus, dann stehen 250
Bedienungen am Eingang, warten auf dich, also auf meine Frau und mich. Dann wandern wir da bei den 250 Bedienungen vorbei.
Und dann spielt die Musik und es sind hier drin im Zelt 10.000 Gäste und 20.000 Augen schauen dich an und warten darauf,
dass es das erste Bier gibt. Das sind so Momente, die man halt nicht vergisst. Da läuft’s mir immer eiskalt den Rücken runter.
Und das zweite ist dann der letzte Tag, wenn dann fast alle Gäste, die wir im Zelt haben, Sternwerfer bekommen.
Die zünden wir dann an, wenn das Fest zu Ende geht. Da wird die Bayernhymne gespielt und dann geht das ganze Fest zu Ende,
mit diesen 10.000 Sternwerfern.
Da können Sie sich vorstellen, was hier für eine Stimmung ist, was für eine schöne Atmosphäre. Das sind so Dinge,
die Gott sei Dank jede Wiesen wieder passieren, das sind Highlights.
Oh ja, das geht ja ins Herz, ist das schön.
Und was sind denn hier so die größten Herausforderungen, wenn ihr alles organisiert, bis die Wiesn dann letzten Endes losgeht?
Ja, wissen Sie, Sie müssen sich vorstellen, so ein Oktoberfest geht zu Ende und das fährt man runter auf null.
Das ist, als wenn sie eine Firma zu machen, null.
Bis Weihnachten weiß man dann ungefähr und in etwa, da hat man dann alle Rechnungen usw., alles erledigt.
Dann ist zwei Monate Ruhe und ab Februar geht es schon wieder los.
Dann müssen Sie von null langsam wieder aufbauen, auf insgesamt und im September auf 100 sein.
Also neue Verträge machen mit Mitarbeitern , neue Lieferanten suchen, es sind natürlich meistens immer wieder die gleichen.
Sie müssen neue Verträge machen. Sie müssen eben einfach wieder von null anfangen und das alles aufbauen.
Und das ist jedes Jahr die gleiche Herausforderung und die darf ich jetzt schon 44 Jahre lang machen.
Das ist toll, sensationell, sensationell!
Herr Steinberg, ich danke Ihnen ganz herzlich dafür, dass sie sich die Zeit genommen haben heute für mich und für das schöne Interview.
Ich wünsche Ihnen noch eine wunderbare Wiesn, viele nette Gäste und ganz viel Spaß.
Herzlichen Dank, schön, dass Sie mich interviewt haben und ich hoffe, Sie fühlen sich auch wohl bei uns im Zelt .
Ja, sehr, sehr wohl!
Danke!
Alles Liebe und vielen Dank!
Herzliche Grüße Susanne Panhans
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