IWA Outdoor Classics Zum Geheimnis des Stahls

Für die Herstellung von Schwertern hat schon im Mittelalter das Wissen um die Geometrie beigetragen.

Um 1060 entstand die Wehrburg Burg Berge, das heutige Altenberg, dessen Bewohner dem Bischof von Köln bzw. der Abtei Deutz tribut- und beistandspflichtig waren.

Es wurden mit Risszeichnungen vom Erzbischof von Köln entdeckt. Was Kirchen mit den Risszeichnungen und der Herstellung von Schwertern zu tun haben, ist sensationell.

Seit ca. 1200 ist in Solingen das Klingen Handwerk ansässig. Die Voraussetzung dafür waren dichte Wälder, welche zur Herstellung der Holzkohle dienten.

Ca. 1300 existierten die ersten Zeugnisse über das Klingen schleifen eines Klosters. Im 15 Jahrhundert gab es die ersten Spezialisierungen. Handwerker schlossen sich zu

Bruderschaften „Zünften“ der verschiedenen Berufsgruppen zusammen. Jeder machte das, was er am besten konnte: Messermacher, Schwertmacher, Klingen schmieden, Griffe herstellen, die Schwerter zusammenbauen. Die Bruderschaften waren unabhängig und hatten keine Verbindung zur Kirche. Bereits auf Klingen aus dem 17oo Jahrhunderts, befand sich der Name Weyersberg. Die WKC – Weyersberg, Kirchbaum & Co. stellten Paradesäbel für das amerikanische Militär her. Diese Namen werden teilweise immer noch in Solingen gefunden.

Die Menschen gingen früher von einem Idealbild aus. Dieses wurde mittels Geometrie auf
die Schwerter übertragen und dementsprechend von den Schmieden hergestellt. Die Grundidee: nicht mit Zahlen und Maßen, sondern mit Radius und Längen, die Schwerter herzustellen.

Die Schwerter wurden so entworfen, dass sie exakt auf den jeweiligen Menschen „zugeschnitten“ waren. Mittels der Geometrie, dem Kreis, der Ideallinie und unter Verwendung eines Zirkels, wurden die sogenannten Risszeichnungen erstellt.

Schmiede stellten auf dieser Grundlage der Risszeichnungen die Schwerter her. Die Fechtkunst ist aus der Geometrie geboren. Basierend auf dem Kreis – auf dem Tiprand.

Beim Fechten wird immer darauf geachtet, dem Gegner so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten und sich auf der Ideallinie zu bewegen, um möglichst effektiv zu kämpfen.

So erfuhr ich im Vortrag von Dr. Sixt Wetzler. Herr Dr. Wetzler kam 2015 als freier Mitarbeiter zum deutschen Klingenmuseum. 2016 wurde die Stelle der stellvertretenden Leitung frei und schließlich übernahm Herr Dr. Wetzler dann die Leitung des Hauses. Messer und Klingen sammelt Herr Dr. Wetzler schon seit seiner Kindheit und so wuchs ein großes Netzwerk von Messermachern heran.

Dieses Netzwerk kommt dem deutschen Klingenmuseum natürlich auch zugute.

Er steht mit seiner Arbeit im Dienst der Stadt Solingen. In Solingen gibt es fast niemanden, dessen Vorfahren nicht auch schon hier gelebt und beruflich mit der Herstellung von Klingen, ob nun Messer oder Schwerter zu tun gehabt hätten.

Das Klingenmuseum, das „schärfste Museum Deutschlands“, erfährt eine Neuaufstellung. Die Knife ist die Klingen Messe und die hauseigene Messe des Klingenmuseums.

Die Messe findet am 06. – 07.05.23 in Solingen statt.

IWA

Für Deutschland ist es die wichtigste Verbraucher Messe. Endverbraucher für Messer, wie Jäger, Köche und Interessenten, die sich einfach für die Geschichte und die Machart der Klingen interessieren, kommen hier auf ihre Kosten. Custom Knife Macher werden Einzelstück fertigen und Firmen wie Puma, Otter, Böker und andere bekannte Firmen werden vor Ort sein.

Darüber hinaus bietet das Klingenmuseum Kurse in der Kunst des Fechtens an. Hier waren schon verschiedene Trainer aus Brunei, den Philippinen, Haiti und dem mittelalterlichen Europa zu Gast und gaben ihr Wissen an die Lernenden weiter.

Schleifkurse werden in Kooperation mit der Firma Herder angeboten. „Benimm ist inn“ heißt es in einem Kurs, der die Benimmregeln vermittelt und das mit der weltgrößten Bestecksammlung unterstreicht.

Damit der Mann von heute in den Genuss einer gepflegten Rasur kommt, wird er hier in Zukunft im Klingenmuseum lernen, wie das mit den alten Rasierklingen umgesetzt werden kann.

Weiter kann das Klingenmuseum eine stattliche Bibliothek ihr eigen nennen. Der Buchbestand reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Sie sind somit auch ein Forschungszentrum und eines der modernsten und aufgeschlossensten Museen unserer Zeit.

Ein Besuch lohnt sich und lassen Sie sich von den attraktiven Kursangeboten und Herrn Dr. Wetzler verzaubern, mit seinen 17 kreativen Mitarbeitern auf Sie freuen und verzaubern.

Bericht, Text und Bilder Copyright by Susanne Panhans.

https://www.firmenpresse.de/pressinfo2037691.html

 

Alle Texte & Bilder Copyright by Susanne Panhans

Diesen Artikel teilen
error: Content is protected !!